Fachkräftemangel: Wie Unternehmen sich jetzt strategisch aufstellen
Eine aktuelle psychologische Studie hat herausgefunden, dass zwei Drittel der deutschen Bevölkerung mit Angst in die Zukunft blicken. Die Krisen scheinen kein Ende zu nehmen, speziell für Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich immer vor größeren und scheinbar unüberwindbaren Herausforderungen sehen.
Der Fachkräftemangel wird Deutschland in den nächsten Jahren erhalten bleiben und zum Umdenken auffordern. Die Leute, die Expertise, die Leistung, welche "einfach" auf dem Arbeitsmarkt einzukaufen war, gibt es jetzt nicht mehr. Stattdessen wird es schwieriger neue, gute Leute zu finden und noch schwieriger sie auch zu behalten.
Die Kosten für Recruiting, Onboarding und Einarbeitung werden immens steigen, bis zu dem Punkt dass Hiring - bis auf wenige Ausnahmen - unwirtschaftlich wird.
Aber was ist die Lösung? Wie können Unternehmen sich jetzt strategisch vorbereiten? Hier sind drei Säulen für ein Fachkräfteprogramm:
1. Die Zukunft steckt in der Transformation
Wenn Aufstocken nicht mehr funktioniert, dann bedeutet das, wir müssen mit den Ressourcen und dem Personal, das uns zur Verfügung steht anders umgehen. Und das gelingt durch strategische Potenzialentwicklung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Fragen wollen beantwortet werden:
Welche Potenziale liegen noch unentdeckt beim Personal?
Welche Stärken besitzt mein Team?
Wie können wir diese noch weiter ausbauen?
Welche Schwächen können abgebaut/gemanagt werden?
Welche Unternehmenskultur möchte ich verankern?
Welche Führungskultur soll gelebt und umgesetzt werden?
Welche Anforderungen gibt es an das Personal in 2/5/10/20 Jahren?
Jetzt operiert in aller Regel die Personalabteilung allerdings nicht strategisch, sondern taktisch. Das ist gut, wenn Sie die Ausnahme von der Regel sind, das ist jedoch weniger gut, wenn Sie das machen, "was Sie schon immer gemacht haben." Dann ist jetzt höchste Zeit etwas zu ändern.
2. Transformation braucht die richtigen Informationen zur richtigen Zeit in der richtigen Form
Die oben genannten Fragen müssen beantwortet werden - und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven. Es reicht nicht, wenn von C-Level top-down die Meinung abgegeben wird. Es müssen stattdessen Schnittstellen geschaffen werden, durch die Informationen aus den Fachabteilungen fließen.
Informationen stellen die Grundlage dar, um erfolgreich ein Transformationsprogramm zu starten und umzusetzen.
Hier ein Tipp zum Vorgehen:
Überlegen Sie sich, welche Informationen Sie benötigen
Kategorisieren Sie diese in IST-Informationen (Abruf von der derzeitigen Situation) und SOLL-Informationen (Zielsetzung)
Quantifizieren Sie diese Informationen mit entsprechenden Kennzahlen
Planen Sie, woher Sie die Informationen erhalten.
Richten Sie Schnittstellen ein.
3. Transformation braucht eine psychologisch fundierte Methodik
Nur wenn ein Grundverständnis vorhanden ist, wie Menschen ticken, dann kann auch ein gravierender Veränderungsprozess in der Organisationsstruktur funktionieren. Dazu ist wichtig, dass
Sie möglichst früh und möglichst klar kommunizieren, was passieren wird.
Sie Meinungsträger, -beinflusser und Kritiker abholen und integrieren.
Sie Flexibilität forcieren.
Sie klar aufzeigen, warum Veränderung notwendig ist aus einer Problemorientierung UND aus einer Lösungsorientierung heraus.
Wir begleiten nun seit mehreren Jahren in kleinen, mittleren Unternehmen bis hin zu Konzernen Transformations- und Veränderungsprozesse. Es hat sich gezeigt, dass eine der größten Hürden die Annahme ist, dass alleine die Informationsweitergabe ausreicht, damit solche Projekte erfolgreich sind. Letztlich liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, die Menschen anzuholen und mitzunehmen.
Weiterführende Informationen
https://www.n-tv.de/wissen/Mehrheit-sieht-Deutschland-vor-Niedergang-article22864296.html https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gemeinschaftsdiagnose-wirtschaftsforscher-werden-pessimistischer-a-1fe8ef35-fd81-4b23-bd66-55b2016231bf
Über den Autor:
Marc Breetzke, M.A., M.A. ist internationaler Strategie-Experte. Als Autor, Speaker und Berater unterstützt er seit 2013 Unternehmen, Verbände und Einzelpersonen weltweit dabei, erfolgreicher zu werden. Mehr als 16.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben seine Veranstaltungen in über fünf Ländern besucht. Sein 2020 gestarteter deutschsprachiger Podcast The Tough Consultant hat bereits über 1000 Zuhörerinnen und Zuhörer. Fragen, Kommentare oder Feedback senden Sie uns gerne unter team@marcbreetzke.com.
Weitere Profile und Informationen:
Mentor auf Upspeak
Clubhouse
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